160 Zeichen

Früher, als die sms noch jung war, dachte ich verwundert, dass man in die vorgegebenen 160 Zeichen doch niemals all die Inhalte bekommt, die man sich so mitteilen möche. Jede einzelne sms kostete schließlich auch Geld, und so entstand eine kreative Abkürzungskultur – bei der doch am Ende wirklich niemand mehr wusste, was jetzt wirklich gemeint war. AFAIR*  – und immer gleich ne Erklärung hinter her geben müssen, ist ja auch total doof. IMHO**.

Wikipedia führt in seiner „Liste von Abkürzungen Netzjargon“ auf, dass die vielgenutzte Abkürzung HDGDL nicht nur das girly-eske „Hab dich ganz doll lieb“  bedeutet, sondern auch die nette Aussage: „hab dich gedisst, du Loser!“ … WTF??? schießt mir da spontan in den Kopf…

Doch ich schweife ab – zum Glück hat man im Netz ja mehr als 160 Zeichen und kann seine Gedanken in beinahe epischen Breiten darstellen.

 

Heutzutage sind Textnachrichten meistens kostenfrei und längst nicht mehr auf 160 Zeichen begrenzt, also könnte man sich dort nun auch in langen Monologen ergehen, wenn nur das Tippen auf dem Handy-Bildschirm nicht ganz so mühsam und vorallem Fehleranfällig wäre… Warum mein iPhone sich einbildet durch die Texterkennung besser zu wissen, was ich eigentlich schreiben möchte als ich selbst, ist mir ein Rätsel! Manchmal auch ein Ärgernis und oft auch einfach ein Quell herrlichster Quatsch-Aussagen 🙂

Doch ist nicht das reizvolle an schnellen, kurzen Textnachrichten eben ihre Kürze? Einen Gedanken so exakt zu formulieren, dass wenige Worte die präzise Aussage übermitteln? Ganz ohne „beiliegende“ Körpersprache. Maximal ergänzt um doch nie das ganz passende Emotiocon. Ich finde: ja!

160 Zeichen schärfen meine Worte und meinen Geist, beleben meinen Wortschatz und reflektieren meinen Alltag – super! Ich will nicht mehr ohne 🙂

 

 

 

*= as far as i remember 🙂

** =in my humble opinion

Ina 23. Oktober 2015 mylife Keine Kommentare